289 Spiele machte er für den FC Schalke 04. Damit liegt er immerhin auf Platz 15 der Rekordspieler des S04. Er liegt in diesem Ranking immerhin vor Vereinsgrößen wie Stan Libuda, Ebbe Sand, Yves Eigenrauch, Willi Koslowski oder den Kremers-Zwillingen Erwin und Helmut.
Die Rede ist von Ralf Fährmann. Seit geraumer Zeit spielt der Torhüter keine Rolle mehr in Gelsenkirchen.
Er ist im Profikader unerwünscht. Da er aber einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 besitzt, darf er sich in der Regionalliga-Mannschaft des Zweitligisten fithalten.
Der 36-jährige Chemnitzer erlebte auf Schalke die guten Zeiten wie die 1. Bundesliga und die Champions League, aber er war auch bei den Bundesliga-Abstiegen und den Spielzeiten in der 2. Bundesliga dabei. Wie schnelllebig das Fußballgeschäft sein kann, erlebte Fährmann am eigenen Leibe mit dem FC Schalke 04.
Ich habe mir alles hart erarbeitet, habe gekämpft und gelitten. Diesen Vertrag habe ich mir verdient. So einfach ist das
Ralf Fährmann über seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2025
"Das ist brutal schwer. Mit Schalke im Bernabéu zu spielen und nur ein paar Jahre später in der 2. Liga ranzumüssen, das muss man im Kopf erst mal verarbeiten. Ich habe mich oft gefragt, wie es so weit kommen konnte. Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht", sagte Fährmann im Interview mit der "Sport Bild".
Als schlimmstes Erlebnis auf Schalke nennt er aber nicht die Abstiege. "Ganz ehrlich: Als Alexander Nübel in Köln vom ganzen Stadion ausgepfiffen wurde, das ist mir schon sehr nahegegangen. Die Kölner Fans sangen ‚Nübel raus‘ und die Schalker stimmten mit ein. Ich kenne Alex und mag ihn sehr. Er hat Schalke in der Saison zuvor mit Mega-Paraden vor dem Abstieg gerettet. Nach seinem Wechsel zu Bayern München wurde er zum Abschuss freigegeben. Das war schon brutal."
Fährmann hat eine hoch dotierten Vertrag auf Schalke. Kein Wunder das Schalke, das nicht gerade auf Rosen gebettet ist, gerne das Arbeitspapier aufgelöst hätte. Schon im Sommer 2024 - wie bei Timo Baumgartl. Doch so einfach lässt sich Fährmann nicht abspeisen.
"Ich habe das so wenig wie möglich an mich rangelassen und versucht, durch Training Halt und Selbstbewusstsein zu bekommen. Als Torwart bist du ohnehin gewohnt, Dinge mit dir selbst auszumachen. Ich habe mir alles hart erarbeitet, habe gekämpft und gelitten. Diesen Vertrag habe ich mir verdient. So einfach ist das", erklärt er.
Spätestens im Sommer 2025 ist für ihn Schicht auf Schalke. Und wenn er seinen Vertrag dann ausgesessen hat, kann er sich durchaus noch einmal eine neue Herausforderung vorstellen. Fährmann: "Ich bin noch topfit und kann sicher noch auf gutem Niveau spielen. Sollte es eine interessante Aufgabe sein, werde ich weitermachen."